Regeneratives Stressmanagement: Ein Überblick

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In einem ständig anspruchsvollen Umfeld scheint Stress unausweichlich zu sein. Stress löst in uns vielfältige körperliche Reaktionen aus – der Herzschlag beschleunigt sich, die Muskeln werden aktiviert und der Blutdruck steigt. Normalerweise hält diese Reaktion nicht allzu lange an. Doch für Personen, die langfristig und dauerhaft unter Stress stehen, kann dies zu ernsthaften körperlichen u. o. psychischen Erkrankungen führen. Was können wir also tun, um die negativen Auswirkungen zu mildern oder sogar umzukehren? In diesem Beitrag erfährst du, wie du mit empfundenem Stress umgehen kannst, um ein ausgeglichenes Leben zu führen und erhältst einen Einblick in das Konzept des regenerativen Stressmanagements.
Hinweis: Erinnerst du dich an die 3 Ebenen der Stressampel? Gerade befindest du dich auf Ebene 3, die sehr eng mit der Säule des regenerativen Stressmanagements verknüpft ist. Dieser Bereich konzentriert sich auf die Regeneration, also Entspannung und Erholung. Hierbei geht es darum, die körperlichen, mentalen und emotionalen Reaktionen auf Stress zu regulieren und eine ausgeglichene Balance wiederherzustellen. Wenn du weitere Informationen zur Stressampel oder zum Stressmanagement wünschst, kannst du diese gerne den entsprechenden Beiträgen hier in der Mediathek entnehmen.
Beim regenerativen Stressmanagement geht es insbesondere darum, mit den körperlichen und psychischen Auswirkungen deiner Stressreaktion umzugehen. Dabei zielt die reaktionsorientierte Bewältigung zunächst darauf ab, unangenehme Gefühle wie Angst oder Ärger zu reduzieren. Mithilfe der emotionsregulierenden Bewältigung gehst du dann einen Schritt weiter und versuchst, nicht nur negative Gefühle zu reduzieren, sondern auch positive Emotionen wie Stolz, Freude oder Begeisterung zu fördern. Bei der emotionsregulierenden Bewältigungsebene wird zudem zwischen palliativen Bewältigungsversuchen und regenerativen Bewältigungsversuchen unterschieden. Was es genau mit den beiden Formen auf sich hat, erfährst du im Folgenden.

Palliative Stressbewältigung

Wenn du dich in einer stressigen Situation befindest, ist es wichtig, kurzfristig Maßnahmen zu ergreifen, um die unmittelbaren negativen Auswirkungen von Stress zu reduzieren. Diese Form der palliativen Stressbewältigung bietet verschiedene Möglichkeiten, um dich in Momenten der Belastung zu unterstützen. Hier sind einige bewährte Strategien:
  • Sich ablenken: Indem du dich für eine Weile von den stressigen Gedanken ablenkst, kannst du dir eine Pause gönnen und deine Batterie aufladen. Beispielsweise könntest du Musik hören, einen Film anschauen oder einer anderen Aktivität nachgehen, die dich für diesen Moment erfreut.
  • Körperlich aktiv sein: Bewegung ist ein effektiver Weg, um Stress abzubauen. Egal ob ein entspannter Spaziergang an der frischen Luft oder ein intensives Training im Fitnessstudio – Bewegung hilft dir, die Anspannung abzubauen und deine Stimmung zu verbessern.
  • Entspannungstechniken praktizieren: Nimm dir bewusst Zeit zum Entspannen und finde heraus, welche Methoden für dich am besten funktionieren. Ob Atemübungen oder Meditation – probiere verschiedene Techniken aus, um herauszufinden, was dir am meisten Erleichterung bringt.
  • Sorge für dich selbst: Vergiss nicht, dir selbst etwas Gutes zu tun und dich mit kleinen Momenten der Freude und Selbstfürsorge zu verwöhnen. Denn auch in stressigen Zeiten ist es wichtig, auf deine eigene Gesundheit und dein Wohlbefinden zu achten. Dabei kann es hilfreich sein, deine kreative Seite zu entdecken und auszuleben. Indem du dich in kreativen Aktivitäten wie Malen, Schreiben oder Kochen verlierst, kannst du nicht nur Stress abbauen, sondern auch deine Selbstfürsorge stärken und deine Stimmung verbessern.
  • Führe Gespräche & suche Unterstützung: Teile deine Gedanken und Gefühle mit anderen, sei es mit Freund:innen, deiner Familie oder eine der hier angegebenen (psychologischen) Ansprechpersonen. Manchmal hilft schon das einfache Sprechen über deine Probleme dabei, dich zu entlasten und neue Perspektiven zu gewinnen.
  • Wende dich an eine (ärztliche) Fachperson: In manchen Situationen kann eine unterstützende Medikation helfen, akute Stresssymptome zu lindern. Beachte dabei, dass die Einnahme von Psychopharmaka ausschließlich in Absprache mit entsprechendem (ärztlichen) Fachpersonal erfolgen sollte, um eine angemessene Dosierung und Anwendung zu gewährleisten. Insbesondere bei der Einnahme von Medikamenten solltest du stets vorsichtig sein und eigenmächtiges Handeln vermeiden!
Hinweis: Hier in der Mediathek findest du eine Vielzahl von Beiträgen, Übungen und Videos zu den oben genannten Themen. Außerdem kannst du bei Bedarf jederzeit die hier hinterlegten (psychologischen) Ansprechpersonen kontaktieren.

Regenerative Stressbewältigung

Diese Art von Bewältigungsstrategien sind darauf ausgerichtet, dir langfristig zu helfen, mit Stress umzugehen und deine Belastbarkeit zu stärken. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, einen gesunden Lebensstil zu fördern und dir Werkzeuge mitzugeben, um Stress langfristig zu bewältigen. Hier sind einige Strategien, die dir dabei helfen können:
  • Hobbies pflegen: Nimm dir bewusst Zeit für Aktivitäten, die dir Freude bereiten und dich entspannen. Ob Malen, Gartenarbeit oder Musizieren – Hobbies sind eine wertvolle Möglichkeit, deinem Alltagsstress zu entfliehen und neue Energie zu tanken.
  • Sport treiben: Bewegung ist nicht nur gut für deinen Körper, sondern auch für deinen Geist. Finde eine Sportart, die dir Spaß macht und Leistungsdruck außen vor lässt. Denn diesen kannst du neben deinem Arbeitsalltag nicht auch noch in deiner Freizeit gebrauchen. Durch regelmäßige körperliche Aktivität kannst du deinen Stress abbauen, deine Stimmung verbessern und deine körperliche Gesundheit fördern.
  • Bewusst entspannen: Versuche regelmäßige und aktive Entspannungsphasen in deinen Alltag zu integrieren, bei denen du dich körperlich und mental entspannst, aber geistig präsent bist. Techniken wie beispielsweise Yoga, Meditation oder Progressive Muskelentspannung eignen sich zur regelmäßigen Entspannung und helfen dir, Stress abzubauen und innere Ruhe zu finden.
  • Gesund leben: Achte auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Erholungspausen, denn diese sind wichtige Faktoren für deine körperliche und mentale Gesundheit. Indem du auf eine gesunde Lebensweise achtest, stärkst du langfristig deine Stressresistenz und kannst ein ausgeglichenes Leben führen.
  • Soziale Kontakte pflegen: Verbringe Zeit mit Freund:innen und Familie, denn soziale Unterstützung kann ein wirksames Mittel gegen Stress sein. Tausche dich aus und suche dir Unterstützung in deinen sozialen Netzwerken, um dein Stressempfinden zu reduzieren und dein allgemeines Wohlbefinden zu steigern.
Hinweis: Denke daran, dass es keine Einheitslösung gibt. Jeder Mensch ist unterschiedlich und was für den einen funktioniert, muss für den anderen nicht unbedingt passen. Experimentiere also am besten mit verschiedenen Strategien und finde heraus, was für dich am besten funktioniert. Informiere dich dazu weiterführend gerne hier in der Mediathek.

In diesem Beitrag hast du erfahren, wie du mit empfundenem Stress umgehen kannst, um ein ausgeglichenes Leben zu führen. Du hast einen Einblick in das Konzept des regenerativen Stressmanagements erhalten und verschiedene Bewältigungsstrategien kennengelernt, die dir helfen können, mit Stress umzugehen und deine Belastbarkeit zu stärken. Wirf gerne einen Blick in die zugehörigen Beiträge und Übungen hier in der Mediathek, wenn du tiefer in die praktischen Methoden zur Regeneration eintauchen möchtest. Indem du dich aktiv mit Stressbewältigung beschäftigst, kannst du einen positiven Einfluss auf deine körperliche und mentale Gesundheit nehmen sowie dein Wohlbefinden langfristig verbessern.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.