Typische Ursachen von Burnout

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Das moderne Leben fordert unserer Psyche viel ab. Es wird erwartet, dass wir ständig bereit, flexibel und proaktiv auf die Herausforderungen im Alltag reagieren. Sehen wir uns anhaltend starken psychischen Belastungen gegenüber, kann Burnout eine Folge sein. Die Ursachen für Burnout sind für jede betroffene Person unterschiedlich. Sie sind sowohl abhängig von inneren, als auch von äußeren Risikofaktoren.
Ein erhöhtes Burnout-Risiko haben Menschen, die 
  • sehr ehrgeizig, idealistisch und perfektionistisch sind.
  • ein Überengagement einbringen.
  • sich Ziele so hoch stecken, dass sie nur unter maximalem Energieeinsatz zu erreichen sind.
  • Schwierigkeiten haben, sich persönliche Schwächen oder Hilflosigkeit einzugestehen.
Aber auch Menschen, die ein eher schwaches Selbstbewusstsein haben, haben ein erhöhtes Burnout-Risiko. Insbesondere dann, wenn sie
  • häufig am Sinn des eigenen Handelns zweifeln.
  • ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung haben.
Neben den inneren Risikofaktoren gibt es auch äußere Faktoren im privaten oder Arbeitsumfeld, die das Risiko für ein Burnout erhöhen können. Dazu gehören:
  • Mangelnde Wertschätzung: Wenn man sich nicht wertgeschätzt fühlt, kann dies das Stresslevel erhöhen. Zu einer ausreichenden Wertschätzung gehört ein Gehalt, das man als fair empfindet, berufliche Erfolge wie z.B. Beförderungen sowie die persönliche Anerkennung durch Kolleg:innen und Führungskräfte.
  • Unklare Verantwortlichkeiten: Wenn neue Projekte gestartet werden, Teams sich neu zusammensetzen oder Prioritäten geändert werden, kann Unklarheit darüber entstehen, wer die Verantwortung wofür trägt. Umstrukturierungen und die damit einhergehenden unklaren Rollenverteilungen sind anstrengend für die Psyche.
  • Fehlende Zielvorgaben: Wer ein Karriereziel vor Augen hat, läuft weniger Gefahr, auszubrennen. Ziele motivieren, zeigen Fortschritt auf und geben Klarheit darüber, wofür man arbeitet.
  • Falsche Zielsetzungen: Manchmal sind Ziele nur schwer zu erreichen. Das kann zum einen an einem zu großen Arbeitspensum liegen, zum anderen daran, dass die Aufgaben die vorhandenen Fähigkeiten übersteigen. Manchmal kann es aber auch sein, dass die Ziele nicht wegen des tatsächlichen Arbeitspensums unerreichbar sind, sondern wegen unrealistisch hoher Selbsterwartungen.
  • Allgemeine Unsicherheit: Wenn Mitarbeitende unsicher sind, ob der eigene Arbeitsplatz womöglich bedroht ist, kann dies ihr Stresslevel erhöhen. Auch können unklare oder sich ständig verändernde Erwartungen für erhöhte Unsicherheit sorgen.
  • Fehlender Handlungsspielraum: Wenn viel Arbeit erledigt werden muss und dabei wenig bis kein Entscheidungsspielraum besteht, kann dies zu einem erhöhten Stressniveau und Burnout-Risiko beitragen.
  • Widersprüchliche Botschaften: Manchmal treffen Unternehmen, Führungskräfte oder Mitarbeitende Aussagen, die letztendlich nicht "gelebt" werden. Ein Beispiel: Einer Mitarbeiterin wird beim Vorstellungsgespräch gesagt, dass gute Arbeit im Unternehmen gelobt und anerkannt wird. Nach kurzer Zeit erzielt sie bereits erste Erfolge und gewinnt deutlich mehr Kunden als ihre Kolleg:innen. Ihre Führungskraft beginnt, sich dadurch bedroht zu fühlen, und ihre Kolleg:innen reagieren eifersüchtig. Vor allem das Auftreten von mehren kontroversen Aussagen erschwert es der Mitarbeiterin, sich wohl zu fühlen und sich auf die Arbeit und das Unternehmen einzulassen.
  • Sinn: Wenn die Arbeit für uns stimmig ist, tun wir sie freiwillig und gerne. Dann ist Arbeit für uns sinnvoll. Was es bedeutet, sinnstiftend zu arbeiten, ist eine sehr persönliche Frage, denn Menschen empfinden unterschiedliche Dinge als sinnvoll oder weniger sinnvoll. Wenn der Sinn hinter der Arbeit fehlt, kann dies zu einem Burnout führen, denn Aufgaben erscheinen als Last und werden nur noch abgearbeitet.
  • Privatleben: Wenn neben einem stressigen Arbeitsalltag auch private Anforderungen zur Last werden (z.B. Pflege von Eltern, Kinderbetreuung), kann dies Mitarbeitende an die Grenzen ihrer Möglichkeiten bringen.
Bei einem steigenden Stresslevel ist es wichtig, die Probleme nicht zu ignorieren. Sich einzugestehen, dass der Stress zu viel geworden ist, hat nichts mit Schwäche zu tun - ganz im Gegenteil: Wer Hilfe sucht, zeigt große Stärke.
Im ersten Schritt ist es wichtig, dass du Klarheit darüber gewinnst, was bei dir ein Gefühl von Überforderung oder Erschöpfung auslöst. Frage dich: Welche der genannten Punkte treffen auf mich zu?
Im zweiten Schritt solltest du Maßnahmen zur Verringerung deines Stresslevels definieren. Beispielsweise kannst du das Gespräch mit deiner Führungskraft suchen, um die fehlende Wertschätzung, unklare Rollenverteilung oder schwammige Zielvorgaben anzusprechen.


Bei Doppelbelastung im Beruf und privaten Umfeld ist es umso wichtiger, dass du deine Aufgaben richtig priorisierst und die Zeit entsprechend der Prioritäten einteilst. Auch solltest du darauf achten, regelmäßige Erholungsphasen in deinen Arbeitsalltag zu integrieren und Zeit in Aktivitäten zu investieren, die dir Energie geben statt dir Energie zu nehmen. Insbesondere in stressigen Zeiten neigt man dazu, sich zurückzuziehen. Dabei solltest du gerade in diesen Zeiten regelmäßig Sport machen und deine sozialen Kontakte pflegen.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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